Ein kluges Motivationsschreiben hilft im Recruiting

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21. Mai 2024 | 08:24:53

Über die Aussagekraft von Motivationsschreiben in Bewerbungsprozessen wird aktuell viel diskutiert. Dies vor allem vor dem Hintergrund KI-basierter Tools wie Chat GPT etc. Dieser Beitrag soll keine Pro-/Kontra-Diskussion dazu sein. Es sei aber festgehalten, dass wir in unseren Rekrutierungsprozessen auf C-Level nach wie vor einen Mehrwert in diesen Schreiben sehen. Nicht um die schriftliche Eloquenz von Kandidat:innen oder die genannten Fähigkeiten beurteilen zu können – sondern aus dem einfachen Grund, dass ein Motivationsschreiben immer Hinweise darauf liefert, wie stark sich jemand mit der angestrebten Position auseinandergesetzt hat. Tatsache ist, dass wir auch auf oberster Führungsebene teilweise generische Bewerbungsunterlagen erhalten. Dies ist umso erstaunlicher bei Kandidat:innen, deren Leistungsausweis auf den ersten Blick nicht optimal zum gesuchten Profil passt.

Aus unserer Sicht ist es zentral, dass sich Kandidat:innen bei der Verfassung ihrer Bewerbung in die «Schuhe» des potenziellen Arbeitgebers bzw. des Executive Searchers begeben. Was muss gesagt oder erklärt werden, damit die Bewerbung «richtig» beurteilt wird? Zu den nachfolgenden Aspekten wünscht man sich bei einer Bewerbung Antworten:

  • Motivation für den Stellenwechsel: Ihr Motivationsschreiben soll keine Kopie Ihres Lebenslaufes darstellen, sondern – wie es der Begriff besagt – die Motivation, für das Unternehmen zu arbeiten, darlegen.
  • Angestrebter Branchenwechsel: Legen Sie dar, weshalb Sie in die gesuchte Branche wechseln wollen, inwiefern sie gegebenenfalls bereits einen Bezug haben und wie Sie gedenken, sich rasch das fehlende Wissen anzueignen.
  • Berater:innen die sich auf eine Festanstellung bewerben: Legen Sie Ihre Motivation für den Wechsel in die Festanstellung dar. Sollten Sie die ausgeschriebene Position im Mandat ausüben wollen, dann kommunizieren Sie dies.
  • Bewerber:innen kurz vor dem Pensionsalter: Bei manchen Executive Searchern haben es Bewerber:innen bereits ab Mitte 50 schwer. Dies gilt nicht für uns; wenn jemand wenige Jahre vor der Pension steht, wünschen wir uns aber eine Erläuterung, mit welchem zeitlichen Horizont geplant wird.
  • Kernkompetenzen oder Stärken: Etwas plakativ ausgedrückt: Englischkenntnisse sind für eine:n CFO in einem Deutschschweizer Regionalspital eher kein Erfolgsfaktor. Streichen Sie Kompetenzen heraus, die einen echten Bezug zum gesuchten Profil haben und lassen Sie Floskeln weg.
  • Sprache der Bewerbung: Machen Sie sich Gedanken, welche Botschaft Sie mit einer Bewerbung auf Englisch oder Deutsch vermitteln wollen. Unsere Devise ist einfach: Verwenden Sie die Hauptsprache des Unternehmens.

Unsere finale «Lesson Learned» ist simpel: Wenn man eine echte Chance auf eine Position haben will, lohnt es sich, Zeit in die Bewerbung zu investieren und diese so spezifisch wie möglich zu gestalten.